»Ich bin stolz, eine säkulare Frau zu sein und einer feministischen Bewegung anzugehören, die seit mehr als einem Jahrhundert für die Rechte der Frauen kämpft«, sagt die dunkelhaarige Frau mit großen Augen in die Kamera. Sie ist Iranerin, ihr Name Parvin Ardalan, sie bedankt sich in einer Videobotschaft für die Verleihung des Olof-Palme-Friedenspreises, der ihr 2007 zugesprochen wurde und den sie Anfang März 2008 in Stockholm in Empfang nehmen sollte. Doch die iranische Regierung war dagegen und ließ sie, als sie schon im Flugzeug saß, von Sicherheitsbeamten wieder herausholen. Nun muss sie sich alle 72 Stunden bei den Behörden melden.

Die 42-Jährige gehört zu einer Frauenbewegung, die in Iran seit zwei Jahren enormen Zulauf erhält. Zum ersten Mal hörte man im Ausland von diesen Frauen im August 2006, als eine Kundgebung, bei der sie ihre Forderungen nach Gleichberechtigung bekannt machen wollten, von der Polizei aufgelöst wurde und viele Frauen festgenommen wurden. Dabei forderten und fordern die Frauen »nur« ihre Gleichberechtigung mit Männern. Ein Anliegen, gegenüber dem sich sogar Revolutionsführer Khomeini aufgeschlossener zeigte als der heutige Präsident. Eine Millionen Unterschriften wollen die Frauen sammeln, sie organisieren Infotische und Veranstaltungen, besuchen Familien oder sprechen auf Märkten und öffentlichen Plätzen mit Passanten. Längst hat die Bewegung sich auf die Provinzen ausgeweitet, immer mehr Männer schließen sich der Kampagne an.

Parvin Ardalan steht als eine der Initiatorinnen der Kampagne in der ersten Reihe. Was unter dem früheren Präsidenten Mohammad Khatami erwünscht und gefördert wurde, die direkte Bürgerbeteiligung, macht der heutigen Regierung Angst. Nun wurde Parvin Ardalan für die Organisierung der Kundgebung am 27. August 2006 zu einer dreijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Angeblich habe sie die innere Sicherheit Irans gefährdet. Doch Parvin Ardalan wird sich nicht einschüchtern lassen. In ihrer Dankesrede für den Olof-Palme-Preis erinnerte sie daran, dass die vielen Iranerinnen, die ihren Platz in Kultur und Politik einfordern, der beste Beweis dafür seien, »dass das Recht sich mit der Zeit verändern muss«.

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