Die islamische Republik Irans hat den politischen Gefangenen Ehsan Fatahian, einen Kurden der zuvor zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war, in zweiter Instanz trotz internationaler Proteste zum Tode verurteilt und am Mittwoch, den 11.11.2009 gehängt.
Zweifellos ist diese grausame Entscheidung kein Einzellfall. Das iranische Regime hat die Rechtlosigkeit der Bürger, die Diskriminierung von religiösen Minderheiten, ethnischen und nationalen Gruppen und Frauen legalisiert und alle politischen und sozialen Organisationen für illegal erklärt.
Unter dem Vorwand des Separatismus und Terrorismus werden politisch-soziale Aktivisten der ethnischen und nationalen Minderheiten zum Tode verurteilt. Dieser Vorwand ermöglicht dem Regime die Unterdrückung des gerechten, sozialen und politischen Kampfes im Iran zu rechtfertigen und fortzusetzen.
Wir fragen uns: „Wer sind in Wirklichkeit die Terroristen und die Separatisten?“
Terror verbreitet das Mullahregime, indem Hamas und Hisbollah in anderen Ländern zur Fortführung ihrer terroristischen Aktivitäten finanziert werden und der Protest der IranerInnen mit Gefängnis, Folter und Hinrichtung beantwortet wird.
Separatisten sind in Wirklichkeit die Machthaber im Iran, die durch Bekämpfung der Bürgerrechte, durch Diskriminierung der Religionen, die Unterdrückung von Frauen, die Verfolgung von Minderheiten, die Bekämpfung der freien Meinungsäußerung und durch das Verbot politischer Parteien und Organisationen Hass und Gewalt fördern und verbreiten.
Religions-, Völker- und Geschlechterapartheid sind fest in der Regierung verankert, die die Machthaber im Namen des Islam etabliert haben.
Wir appellieren an alle Menschen der Welt, die Aktivisten der ethnischen und nationalen Minderheiten, insbesondere die kurdischen politischen Gefangenen, zu unterstützen und deren sofortige Freilassung zu verlangen.
Seit dem 9. November sind mehr als 50 Frauen und Männer in verschiedenen Gefängnissen in Kurdistan aus Protest gegen das Hinrichtungsurteil von Ehsan Fatahian in den Hungerstreik getreten.
Ehsan Fatahian ist schon hingerichtet worden, aber die Hungerstreiks von 50 politischen Gefangenen gehen weiter. Vielen politischen Gefangenen u.a. Zainab Djalalian, Habib Latifi, Ramezan Ahmad, Farhad Chalesh, Rostam Arkia, Fassih Yasamani, Rashid Akh-kandi, Ali Heidarian, Farhad Wakily,Hossein Khazari, Farzad Kamangar und Shirko Moarefy droht die Gefahr, hingerichtet zu werden. In Sistan und anderen iranischen Regionen sind mehrere politischen Gefangenen zum Beispiel Mohammad Reza Zamani und Hamed Rouhani zum Tode verurteilt worden.
Wir appellieren an die UN und alle Regierungen, die mit dem Iran in Atom- oder Wirtschaftsdebatten stehen, für eine Fortführung ihrer Beratungen den Schutz des Lebens der politischen Gefangenen als Bedingung zu stellen.
-Internationales Netzwerk zur Solidarisierung mit iranischer Frauenbewegung:
iran.women.solidarity@gmail.com
Shahla Abghari (Etats-Unis), Parissa Ahmadian (Germany), Elaheh Amani (USA), Irandokht Ansari (Frakreich), Chahla Chafiq (Frakreich), Parvin Ebrahimzadeh (Germany), Giti Edalati (Germany), Atefeh Jafari (Germany), Mihan Jazani (Frakreich), Akram Moussavi (Germany), Shahin Nawai (Germany), Nahid Nosrat (Germany), Mojdeh Nourzad (Germany), Anne-Assieh Pak (France), Mahshid Pegahi (Germany), Elahe Sadr (Germany), Gitit Salami (Germany), Mihan Rusta(Germany), Sabri Najafi (Italia), Monire Kazemi (Germany)
-Frauen Tribunal e. V. Hannover
-Iranisch-Deutscher Frauenverein Köln
Ferdos Tajel Dini ( Germany), Efat Mahbaz (England), Shirindokht Pardar (Germany), Haideh Torabi (Germany), Yasi Baiani(Canada), Farideh Pourabdollah(USA), Nayereh Tohidi (USA), Laleh Baschardust (Germany), Mehrangiz Hakimi (Germani), Mina Zarin (Germany), Maryam Azimi (Germany), Leila Aslan (Germany), Zainab Gharahviski (Germany), Fatemeh Tabatabaei (Germany)